Teambuilding Blog — führen, leisten, Team - Schafe Hüten Teambuilding: da brennt die Luft

Teambuilding

Was ist eigentlich eine Grenzbedingung?

Thank you for the photo by Jens Lelie on Unsplash

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Wer entscheidet, ist eine Führungskraft. Wer nicht entscheidet, ist keine Führungskraft.


"Was ist das Geheimnis von Erfolg? Richtige Entscheidungen. Wie trifft man richtige Entscheidungen? Durch Erfahrung. Wie bekommt man Erfahrung? Durch falsche Entscheidungen.

Die Schafe treffen auch Entscheidungen (welche Pflanze ist am leckersten und kommt als nächstes dran? Soll ich in das Getreidefeld ausbüxen? Soll ich auf den Pfiff des Schäfers hören? Oder lieber weiter fressen und hoffen, dass ich nicht vom Hund erwischt werde?), doch die grundsätzlichen Fragen entscheidet der Schäfer: Ziel, Weg, Toleranz beim Fremdfressen...

Wenn die Schäferin keine Entscheidungen trifft, dann entscheiden die Schafe und übernehmen die Führung. Das kann jedoch heikel werden, weil die Herde nur ihren sofortigen Vorteil sucht und keine Rücksicht auf fremdes Eigentum oder Straßenverkehr nimmt. Außerdem tritt auch das Problem auf, dass die Vierbeiner zu viel vom Falschen fressen und davon erkranken können.

Trifft der Schäfer zu viele Fehlentscheidungen und die Schafe hungern infolgedessen, verlieren die Vierbeiner das Vertrauen in ihren menschlichen Anführer und werden ebenfalls auf eigene Faust losziehen - ohne Rücksicht auf Verluste.

Darauf kommt es bei guten Entscheidungen an

1. Problem verstehen (worum geht es hier wirklich? was steckt dahinter? warum warum warum funktioniert etwas nicht?)
2. Definition eines Mindest-Idealzustands, um zu messen, ob ein möglicher Kompromiss gut oder faul ist
3. Suche nach Alternativen
4. Durchdenken der Folgen und Risiken jeder Alternative = abwägen der Folgen einer falschen Entscheidung gegen die Folgen, wenn gar keine Entscheidung getroffen wird
5. Grenzbedingung bestimmen: in welchem Fall soll die Reißleine gezogen werden, wenn die Entscheidung nicht bringt, was erwartet wurde?
6. Entschluss: besser als Entschlusslosigkeit
7. Realisierung und Plan dafür: was?, wer? bis wann?
8. Follow-up/Follow-Through: dahinter her sein, dass die Dinge auch umgesetzt werden

Wer bei der Entscheidungsfindung partizipiert, ist bei der Umsetzung motivierter: Weiterer Vorteil: mehr Wissen fließt ein.

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Die Führung des Teams und der Herde rotieren zwischen mehreren Teammitgliedern, sodass jede das Vergnügen hat, meistens auf der Basis unvollständiger Informationen, wichtige Entscheidungen zu treffen. Mit 1000 Schafen, die hinter einem weiter wollen, ist es eine schwere Entscheidung, ob man nun nach rechts oder links abbiegt, wenn man unerwartet auf ein Weggabelung trifft.
Auffällig ist, dass zu Beginn meistens Frauen ins kalte Wasser springen und den Job machen, wenn das Team noch nicht so genau weiß, wie das mit den Schafen wird. Wenn sich der Nebel dann gelichtet hat, sind es oft Männer, die das Ruder übernehmen.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Auch beim Schafe Hüten müssen Entscheidungen getroffen werden, die weitreichende Konsequenzen haben: einmal falsch abgebogen, kann fatale Konsequenzen haben (geht es rechts nun zur Weide oder auf die Autobahn?) Aber Stillstand ist ebenfalls keine Option. Im Geschäftsleben sind Ursache und Wirkung im Ergebnis falscher Entscheidungen nicht so offensichtlich. Oft ist der Zusammenhang komplett aus den Augen verloren gegangen. So weiß auch niemand mehr, was der Fehler war. Damit ist eine Lernchance verpasst. Beim Schafe Hüten haben Fehler hingegen sofortige Konsequenzen, sodass sich über die dahinter stehenden strukturellen Fehler reden und daraus lernen lässt (z.B. zur Not so oft nachfragen, bis es klar ist, wo es hingeht und wie man dahin kommt).

inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Entscheiden

Selbstorganisation statt Organisitis

Thank you for the photo by DIMA VALENTINA on Unsplash

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Je komplexer die Organisation, desto mehr Selbstorganisation innerhalb eines gegebenen Rahmens ist gefordert.

Die Schäferin setzt die Grenzen - hier dürfen die Schafe grasen, da ist die verbotene Zone mit Getreide oder auch für die Tiere giftigen Pflanzen (zum Beispiel GInster)- , indem sie einen Zaun setzt oder den Hütehund positioniert. Der läuft dann Furche, sprich geht an der Grenze zwischen erlaubt und verboten auf und ab und hält so die Schafe vom Rübermachen ab. Denn auch für Schafe gilt: da, wo wir nicht sind, ist das Gras immer grüner. Wie, was und wie viel die Schafe innerhalb dieser Grenzen fressen, wie sie also ihren Daseinszweck (satt werden und Gewicht zulegen, um Fleisch zu liefern oder Lämmchen zu gebären) bleibt ihnen überlassen. Die Schafe haben so ein wirklich freies Leben im Gegensatz zu den armen Schweinen in den Tierfabriken. Auch der Schäfer ist entspannt, weil er nur die Grundsatzfragen entscheidet und die Ausführung den Schafen selbst überlässt.

Anzeichen schlechter Organisation

  • viele Managementebenen: mehr Häuptlinge, weniger Indianer

  • notwendige Arbeitsschritte über viele Bereiche verteilt = viele Kontakte (=Sollbruchstellen) erforderlich, um etwas zu erreichen

  • viele Sitzungen mit vielen Leuten

  • Teamwork für Aufgaben, die auch nur eine Person schafft = unklare Verantwortlichkeiten

  • viele Koordinatoren und Assistenten

  • keine Konzentration des Mitarbeiters auf eine große Aufgabe = Verzettelung der Kraft auf "von allem etwas"

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Die Schafe spüren natürlich die Unerfahrenheit und Unsicherheit des Teams und versuchen es auszutricksen. Zum Glück ist der Schäfer mit Hund im Hintergrund und kann so das Schlimmste verhindern. Die Schafe wissen genau, wo die gesetzten Grenzen sind und wollen diese zu Ihren Gunsten erweitern. Mit List oder mit brachialer Wucht, indem sie nach der Salamitaktik Schrittchen für Schrittchen ihr Gebiet ausdehnen oder einfach geschlossen abhauen, um auf die grünere Wiese zu kommen.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Die Schäferei lässt sich 1:1 auf die Wirtschaft übertragen: Grenzen setzen, selbst organisieren lassen und überwachen. Damit die Menschen Leistung bringen können, brauchen sie auch stabile Verhältnisse. Wandel ist okay, aber nicht ständig (Organisitis). Die gute Chefin ist wie eine Chirurgin, die nur eingreift, wenn die Selbstheilungskräfte überfordert sind.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Organisieren

Die effektive Führungskraft: First things first and second things not at all

Danke @successpictures

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Für Ziele sorgen und mit Zielen führen, damit Arbeit zu Leistung wird.
(Mit Zielen führen ist übrigens keine Erfindung von US-Gurus, auch wenn vielleicht so getan wird. Bei der Schlacht von Königgrätz 1866, als Preußen Sachsen und Österreich besiegte und damit die preußische Gründung Deutschlands von oben ermöglicht wurde, wurde das Führen mit Zielen erstmals wirksam: Stichwort: Auftragstaktik.) Offiziere bekamen erstmal Ermessensspielraum bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zugestanden.

„Sag Menschen nie, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen, was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.“ (George S. Patton)

Der gute Schäfer bestimmt das Ziel (die nächste Wiese zum Abgrasen), die Schafe folgen, die Hütehunde machen die Arbeit. Die Schafe merken schnell, ob der Schäfer weiß, wo es hingeht. Der Vertrauensvorschuss der Schafe gegenüber dem Schäfer ist schnell dahin, wenn die Ergebnisse nicht die Erwartungen der Schafe erfüllen. Dann übernehmen die Schafe die Führung mit fatalen Folgen. Die Schafe finden vielleicht etwas zum Fressen, aber mit der Straßenverkehrsordnung, fremdem Eigentum etc. haben sie es nicht so.

Deshalb ist es wichtig, dass die Schäferin sich auf ihre Aufgabe konzentriert: herauszufinden, wo frische Wiesen stehen und zu schauen, wie man dahin kommt. Das ist eine Mammutaufgabe - Stichwort Flächenfraß. Ein Schaf braucht ca. 10 kg Gras pro Tag. Das heißt die Schäferin muss eine Menge Gras beschaffen. Das Treiben der Schafe, die harte Arbeit, bleibt den Schafen überlassen.

Do first things first and second things not at all.

Wenige Ziele = Prioritäten statt Nachrangigkeiten

Wer etwas tun will = muss etwas sein lassen (sonst droht ein Verzetteln der Kräfte und Burnout)

Messbare Ziele! Was soll erreicht sein?

Zielkonflikte definieren = was soll sein, was darf nicht passieren (einfachster Weg zu einer frischen Wiese, ohne dass die Schafe Flurschaden anrichten können)

So gehts: Ziele setzen + Mittel definieren + Grenzen setzen für die Umsetzung (Dieselskandal!) + verantwortliche Person

Zu viel Zielvereinbarung = Motivation, aber möglicherweise keine Leistung (Gefahr: nur einfache Ziele und viel Palaver)

Zu viel Zielvorgabe = keine Motivation, niemand fühlt sich verantwortlich

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Das Team schafft die Schafe nur dann von A nach B, wenn man die Gesamtaufgabe in viele kleine Unteraufgaben teilt und im gesamten Team delegiert. DIe zentrale Aufgabe hat dabei der Anführer, der die Schafe anlocken und vorausgehen soll. Nur das. Oft schlüpft die Anführerin jedoch noch in eine Nebenrolle, weil zum Beispiel ein anderes Teammitglied an den Schafen gescheitert ist. Dies ist fatal. Um ein paar ausbüxenden Schafen nachzugehen, darf man die gesamte Herde sich selbst überlassen. Wohl und Wehe gehen von der Führung aus - auch bei der Wanderschafherde.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Man muss sein Ziel genau kennen und durchdenken, um anzukommen. Wenn sich Ziele ständig ändern und daher nie erreicht werden, büxen nicht nur die Schafe aus. Die Menschen bleiben vielleicht körperlich da, aber innerlich haben sie aufgegeben. Lieber wenige große Ziele erreichen, als sich mit vielen kleinen Zielen verzetteln.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Für Ziele sorgen

"Tu was du tun kannst, mit dem was du hast und dort, wo du bist." (Fredmund Malik)

Danke @successpictures

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Für die Schwachen ist Zukunft das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Tapferen aber die Chance. (Victor Hugo)

Die Schafe leben von dem, was die Natur und die Landschaft hergeben. Die Schäferin lebt von den Schafen. Nicht gefressen zu werden und nicht zu verhungern - das sind die beiden Extreme, in deren Spannungsfeld die Schafe sich bewegen. Wer zu verfressen und zu gierig ist, kann die Herde verlieren und ist damit zum Tode verurteilt. Wer zu scheu ist und ständig auf der Flucht ist, gewinnt zu wenig Nahrung und Energie und verhungert. In Millionen Jahren der Evolution haben Schafe eine perfekte Balance zwischen diesen Polen austariert. So flüchtig wie nötig, so viel Fressen wie möglich.

Die Schafe trotten nicht dumpf der Schäferin hinterher. Zumindest die führenden Leittiere scannen laufend die Umgebung auf Gefahren und Chancen und nutzen jede sich bietende Gelegenheit - z.B. die Unachtsamkeit des Schäfers, ein leckeres Getreidefeld am Wegrand… Daher auch die uralte Feindschaft zwischen Hirten und Bauern. Schon im Alten Testament der Bibel erschlug Kain (der Bauer) Abel (den Hirten). Im Staat mit funktionierender Justiz und Polizei wird nur noch verbal erschlagen.

Wenn die Chancen in Form von Getreidefeldern am Wegrand die Schafe locken, muss die Schäferin die Gegenspielerin der Fresslust auslösen: die Angst. Dies geschieht, indem die Hütehunde am Feldrand hoch- und runterlaufen. Die Angst vor den Hunden vertreibt die Lust. Oder das Marschtempo wird erhöht. Je schneller die Herde unterwegs ist, um so größer die Angst nicht nachzukommen. Die Angst, den Anschluss an die Herde zu verlieren (die Herde ist praktisch die Lebensversicherung der Schafe) ist somit größer als die Fressgier und der Traum der Schafe vom Bad im Mais- oder Rapsfeld.

Zu viel Angst lähmt die Schafe, zu wenig davon macht leichtsinnig und gefährlich.

Es kommt auf das richtige Maß an = die schönsten Visionen bringen nichts, wenn Probleme und Gefahren ignoriert werden.

Zu viel Angst vor Neuem = Stillstand, doch die Zeiten ändern sich und nur die Anpassungsfähigsten überleben.

"Tu was du tun kannst, mit dem was du hast und dort, wo du bist."


Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Man springt ins kalte Wasser. Aber erst einmal ins Nichtschwimmerbecken. Auf einer überschaubaren Wiese machen Team und Herde die ersten gemeinsamen Schritten und Fehler und lernen daraus. Danach geht es raus aus der Bequemlichkeitszone - von A nach B, B nach C... durch die freie Landschaft. Die Schafe folgen nur, wenn ihre neuen Anführer glaubhaft machen können, dass am Ende des Weges ein verlockendes Ziel, sprich eine frische Wiese, ist. Die Schafes spüren es, wenn ihr neuer Anführer eigentlich gar nicht so genau weiß, wo es lang geht, weil er die Wegbeschreibung nicht so ganz verstanden hat und nur aus Höflichkeit Ja Ja gesagt. Diese innere Inkongruenz drückt sich in körpersprachlichen Signalen / Verspannungen aus. Die Schafe merken das mit der Erfahrung von Millionen Jahren als Beutetiere. Ihr Überleben hing die ganze Evolution hindurch von einer wesentlichen Unterscheidung ab. Hat der potenzielle Jäger Hunger und ist wild entschlossen zum Töten oder ist er satt, und eine anstrengende Flucht ist unnötig. Wer zu viel flüchtet, verhungert.

Die Schafe sind ganz unbeeindruckt von unseren sozialen Rangordnung und geben ehrliches Feedback: sie trauen dem neuen Anführer und folgen oder sie lassen es sein.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Chancen zu erkennen und zu nutzen, erfordert Wagemut, um aus der Bequemlichkeitszone herauszukommen, aber auch Angst vor zu viele Wagemut (um die tollen Ideale auch auf die Straße zu bringen und nicht nur in der Blase zu bleiben). Um voranzukommen, braucht es eine klare Vorstellung von dem Ziel (Vision, Ideal).

"Um Berge zu versetzen braucht es Bulldozer. Unser Denken verändert die Einstellung zu den Bergen."


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Positiv denken

Lieber konzentriert und wirksam als viel beschäftigt und nichts erledigt!

Die Konzentration auf das Wesentliche ist der Schlüssel zum Erfolg. Lieber vieles unerledigt lassen und auf wesentlichen Gebieten Ergebnisse bringen, als immer geschäftig zu sein und nichts zu erreichen: gegen die Verzettelung und Zersplitterung der Kräfte!

Der Hütehund hat nur zwei Dinge im Kopf: seinem Herrchen oder Frauchen zu gefallen und seine Schafe zusammenzuhalten. Deshalb ist der Australian Shepherd oder die Altdeutsche Hütehündin so effektiv.

Das Schafe Hüten wirkt nur deshalb so beschaulich, weil der gute Hütehund 10 Schäfer ersetzt. Der Hund scannt ständig seine Herde und misst die Abstände zwischen dem Mittelpunkt der Herde und einzelnen Schafen mit zentrifugalen Tendenzen. Wenn einzelne Schafe zu weit vom Zentrum weggrasen, läuft die Hütehündin in einem schnellen und weiten Bogen um die Herde. Sie platziert sich hinter das delinquente Schafe und treibt es rein körpersprachlich oder kläffend und nötigenfalls mit einem schmerzhaften, aber nicht-verletzendem Biss (Denkzettel!) in die Hinterkeule zurück in Richtung Mitte. Dann geht das Scannen der Herde von neuem los.

Die Schafe sind aber keine Billardkugeln, die sich einfach hin- und herschieben lassen. Im Ergebnis von vielen Millionen Jahren Evolution und Überleben der anpassungsfähigsten Gene haben die Schafe einen siebten Sinn für innere Anspannung oder Entspannung potenzieller Bedrohungen entwickelt. Sie spüren, ob ein Hund die Schwelle der nötigen Aggressivität zur Bedrohung erreicht oder überschritten hat. Oder ob er zum Beispiel wegen Gelenkschmerzen die zum Schafe hüten nötige Aggressivität nicht aufbringt. Oder gar zu aggressiv unterwegs ist, was dazu führt, dass die Schafe in Panik unkontrolliert davonlaufen.

Dieses empathische Feingefühl brauchten die Schafe über Millionen Jahre zum Überleben. Schafe, die unnötig vor einem satten Wolf flüchteten, der aber nicht auf Jagd aus war, verhungerten, weil das unnötige Flüchten die Kalorienbilanz verhagelte. Schafe, die wiederum vor einem hungrigen Wolf auf der Jagd einmal zu wenig flüchteten, wurden zu Tierfutter.

Die gute Hütehündin rennt, droht und beißt nicht nur. Nein sie muss innerlich konzentriert und angespannt sein, um die Schafe bedrohen und gerade so in Bewegung zu setzen aber nicht zu sehr, damit die Schafe nicht panisch planlos davonlaufen.

Diese innere Balance und daraus resultierende Körperspannung und Aktivität erfordert volle Konzentration. Wenn der Hütehund nebenbei noch mit einer Hündin flirten würde oder seinem Herrchen beweisen wollte, dass er es besser kann als der Nebenbuhler und damit eigentlich mehr Anerkennung verdient, dann hat er schon verloren und die Schafe machen was sie wollen.

Deshalb gilt in der Schäferei: In der Ruhe (sprich Konzentration) liegt die Kraft.


Konzentration = vieles Unerledigt lassen, Unwichtiges abwehren, dafür auf wenigen Gebieten Wesentliches erreichen.

Hart arbeiten und viele Unterbrechungen = wenig erreichen. Deshalb unterbricht der Herzchirurg seine OP nicht, um zwischendurch noch ein Meeting zu halten. Wer zu viel auf einmal erreichen möchte, scheitert oder bleibt Mittelmaß. Man verzettelt sich, Kräfte werden zersplittert.


Gutes Management = es den anderen leicht machen, etwas zu leisten und einen bestimmten Zweck zu erreichen.

Ob jemand Ruhe ausstrahlt und auf eine Sache konzentriert ist oder hektisch zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und her rennt, ist von außen leicht und intuitiv zu erkennen. Gelassen und locker oder geladen und angespannt.


Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Auch die Schafe spüren, ob das Team konzentriert ist und an einem Strang zieht, oder ob man innerlich abgeschaltet hat, da ist aber nicht mehr präsent, weil man zum Beispiel mit dem Kollegen schäkert oder twittert.

Die meisten Teams bekommen die Schafe nach einiger Zeit und Anstrengung in den Griff. Auf dem gefühlten Zenit der Hütekunst angekommen, glaubt man an die eigene Überlegenheit und schon sind die Schafe ausgebüxt, weil die Konzentration flöten gegangen ist.

Nur wenn das Team den Weg weiß, vorausgeht, lockt, Abstände hält und Fluchtpunkte antizipiert und entsprechend versperrt, wird man die "dummen" Schafe dahin führen können, wohin man möchte. Und nicht beschissenen Schafschwänzen hinterherlaufen.


Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Konzentration auf weniges Wesentliches bringt den Erfolg. Zersplitterung der Kräfte bedeutet Scheitern. Damit man sich über einen längeren Zeitraum auf das Wesentliche konzentrieren kann, muss Unwesentliches delegiert oder auf einen passenden Zeitpunkt verschoben werden. Das A und O des Zeitmanagment ist es, nur das gerade zu machen, was wirklich dringend oder wirklich wesentlich ist. Alles andere muss warten, bis es sich von selbst erledigt hat oder dringend oder wesentlich geworden ist.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Grundprinzip Konzentration auf Weniges

Innovation und Angstfreiheit

Danke @successpictures

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Das lernende, wachsende und innovative Unternehmen braucht Angstfreiheit. Was bringt es, die besten Talente einzukaufen, wenn sich niemand traut, offen über alte Zöpfe und heilige Kühe zu reden.

Die Zeiten ändern sich, die Kunden ändern sich, ihre Probleme ändern sich - deshalb müssen sich auch Lösungen und Produkte ändern. "Sich Einfügen" und "Mitmachen" bedeutet in Umbruchsituationen wie der aktuellen digitalen Revolution nicht nur persönlichen Stillstand. Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt.

Erfolg erfordert einen kontinuierlichen Zufluss neuer Ideen, neuer Fragestellungen und kritischer Gedanken. Das zwischenmenschliche Klima darf nicht unterdrücken, zum Schweigen bringen, lächerlich machen oder einschüchtern. Nicht jede Idee ist gut, und ja, es gibt dumme Fragen. Diversität kann die Dinge verlangsamen, aber das offene Gespräch darüber ist ein wesentlicher Teil des kreativen Prozesses. Es muss den Leuten erlaubt sein, halbfertige Gedanken zu äußern, "dumme Fragen" zu stellen und laut zu brainstormen; das schafft eine Kultur, in der ein kleiner Fehler oder ein vorübergehender Lapsus keine große Sache ist, und in der tatsächliche Fehler zugegeben und korrigiert werden können.

Beim Teambuilding mit Schafen fangen alle bei Null an und lernen aus ihren Fehlern. Indem man in den Pausen offen darüber spricht, kann das Team wachsen und letztlich die 1000 Schafe erfolgreich von A nach B führen. Ein Team hochbegabter ambitionierter junger Menschen lief drei Stunden lang den Schafen nur hinterher, weil Schwäche einzugestehen und über Fehler zu reden im Unternehmen nicht akzeptiert war. Doch nur aus Fehlern lernen wir. Machen wir Fehler! Aber nur einmal!

Have a break

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Danke @successpictures

"Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte, achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen, achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten, achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter, achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal!" (aus dem jüdischen Talmud)

Charismatisch veranlagte Populisten können Ängste zu Hass und Fanatismus und eigentlich vernünftige Menschen zu brüllenden Idioten machen. Zum Anfang des letzten Jahrhunderts in Deutschland. Zuletzt in den USA.

Wir Menschen sind durch die Evolution auf Negatives fixiert. Die Vorfahren, die negative Signale, zum Beispiel das Rascheln eines Säbelzahntigers hinter einem Busch, nicht schnell genug bemerkten, konnten ihre Gene nicht weitergeben und wurden ausselektiert. Wir sind die Nachfahren derer, die sofort auf erste Anzeichen von Gefahr reagierten und wegliefen oder den Knüppel zogen.

Deshalb machen Unglücksfälle Schlagzeilen, während positive Ereignisse meistens keinen Nachrichtenwert haben. Ein Flugzeugabsturz macht Schlagzeilen. Dass zuletzt alle Flieger sicher gelandet sind oder, dass sich die Zahl der Hungertoten in den letzten Jahrzehnten drastisch verringert hat, interessiert nur Eingeweihte. Siehe Hans Rosling, Factfulness: Ten Reasons We're Wrong About the World – and Why Things Are Better Than You Think.

Die mediale Revolution in Form von Google, soziale Medien, Youtube... macht mit dieser Fixierung auf schlechte Nachrichten Kasse. Die eigentlich kostenlosen Internetmedien verdienen mit jeder Minute, die wir länger auf ihren Seiten verbringen. Und wie kann man Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Durch schlechte Nachrichten. Je schockierender, um so besser, weil mehr Menschen mehr Zeit auf den entsprechenden Seiten verbringen und mit Werbung zugebombt werden können.

Negative Nachrichten fesseln uns. Doch sie stressen auch und blockieren unser logisches Denken. So hat uns die Evolution konditioniert. Wenn sich hinter den Büschen ein Säbelzahntiger versteckt hielt, war keine Zeit mehr vernünftig abzuwägen. Adrenalin drückte sich durch die Blutbahn und dopte uns zu körperlicher Höchstleistung für Kampf oder Flucht um Leben oder Tod.

Die Säbelzahntiger und andere körperliche Gefahren sind weitgehend verschwunden. Doch die alten Reflexe funktionieren noch. Schlechte Nachrichten ziehen uns in ihren Bann, knipsen unser Gehirn aus und dopen uns mit körpereigenen Drogen für die erwartete Flucht oder Attacke. Doch die Flucht oder Attacke kommt meistens nicht, die Stresshormone bleiben und machen nervös und auf Dauer krank.

Die Seele kann nicht zwischen einer schlechten Nachricht vom anderen Ende der Welt und einer direkten Bedrohung unterscheiden. Die allgegenwärtige Medienflut bringt daher kontinuierlichen Stress, Angst und körperliche Wallungen.

Wir müssen die Kontrolle über unsere Gedanken zurückgewinnen, indem wir uns den schlechten Nachrichten entziehen, das Positive wahrnehmen und uns nicht von schlechten Nachrichten pausenlos in Angst und Schrecken versetzen lassen. Nicht sofort reagieren, sondern erst einmal abwarten. Nach einer Pause können wir wieder vernünftig denken und manche vermeintlichen Probleme haben sich von selbst erledigt oder wir haben einen vernünftigen Weg gefunden, wie wir damit umgehen können.

Outdoor und Out of Comfort: VUCA

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Danke @successpictures für die tolle Grafik

“Im Hafen ist ein Schiff am sichersten. Dort zu bleiben, ist aber nicht seine Aufgabe.”

Dasselbe gilt für uns Menschen. Am liebsten tun wir doch das, was wir wir immer schon gemacht haben und was sich bewährt hat. Fehler sind gefürchtet. Dabei können wir nur aus Fehlern lernen. Vorausgesetzt wir machen sie nur einmal und lernen daraus.

Entscheidend ist jedoch: die Zeiten ändern sich und wir müssen uns anpassen, ohne uns zu verbiegen und unsere Grundwerte aufzugeben. Laut Darwin sind nicht die Schnellsten und Klügsten durch die Evolution gekommen, sondern die Anpassungsfähigsten. VW kämpft heute um sein Überleben, weil man zu lange an alten Technologien festhielt und zu sehr auf Diesel statt Elektro setzte. Nokia ist schon tot.

Doch Veränderung ist stressig und Angst besetzt. Die Ängstlichen fallen daher besonders leicht auf Parteien und Führer herein, die versprechen, dass mit ihnen alles so bleibt wie es ist: Kohle, Diesel, rechtlose Minderheiten… - mit katastrophalen Folgen, weil die Welt keine Rücksicht auf Ängste nimmt. Hitler sprang auch auf die verbreitete Furcht vor dem Kommunismus und brachte so außer Millionen Toten den Sozialismus sowjetischer Prägung nach Deutschland.

Umgang mit Veränderung ist das A und O beim Schafe Hüten - Teambuilding. Die Schafherde kann je nach Landschaft, Fresslust, Wetter, Anspannung im Team (die Tiere spüren zu oder zu wenig innere Entschlossenheit im Team)… schlagartig den Kurs wechseln und das Team auf dem falschen Fuß erwischen. Das Teambuilding mit den Tieren ist daher ein genaues Abbild unserer VUCA-World: volatil, unsicher, komplex und ambivalent. Wir können die Welt nicht einfacher machen. Wir können uns nur anpassen. Das lässt sich beim Teambuilding mit Schafen antizipieren.

Ein Team hatte die Schafherde vollständig im Griff. Doch man entspannte dabei im Rausch der eigenen Genialität zu sehr. Die Schafe spüren die Unkonzentriertheit und brechen aus - zum Glück nur in den eigenen Schafstall. Eine andere Herde wiederum brach fast auf die A3 aus, weil das Team nicht die extra Meile gehen wollte und hoffte, alles würde gut gehen. Dummerweise stand auch noch das Tor der Einsatzkräfte-Auffahrt sperrangelweit offen, so dass ein kräftige Adrenalinschub nötig war, um nicht auf der Autobahn weiterhüten zu müssen.

Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Wir können uns anpassen, ohne das aufzugeben, was uns ausmacht, oder untergehen. Beim Teambuilding mit Schafen wird dies praktisch und unvergesslich erprobt.

Zwischen Reden und Tun liegt das Meer

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So ein angeblich italienisches Sprichwort. Das Schimpfen und Reden fällt uns ganz leicht. Deshalb ist es überlebenswichtig, wenn unsere Gedanken nochmals von kühlem Verstand gefiltert werden, bevor daraus Taten werden. Von einem Geheimdienstmann habe ich einmal diesen weisen Satz gehört: “Schauen, denken, tun. Nur in dieser Reihenfolge"!” Man fällt so leicht in eine Arbeitsroutine und vergisst dabei zu fragen, ob man das Hamsterrad nicht auch einfacher und schneller in Schwung bringen könnte (effizienter arbeiten) oder ob es überhaupt Sinn macht, weiter am Rad zu drehen (effektiver arbeiten).

Böswillige und manipulative Politiker, Verkäufer, Prediger… schüren starke Emotionen - Fremdenängste, Hass auf Minderheiten, Angst vor der Zukunft, Rentenangst…, um die prüfende Instanz Verstand zu betäuben und dann die Menschen für ein idiotisches Vorhaben einzuspannen. Die Herren Demagogen Trump und Hitler und viele andere sind gemeint.

Aber es ist auch frustrierend, wenn sich nach den vielen schönen Worten die meisten davonschleichen und nur wenige machen wollen. Schon Jesus erzählt die Geschichte der zwei Winzersöhne. Der eine sagt ja zu seinem Job im Weinberg und verkrümelte sich dann, der andere verweigert die Arbeit vorneweg, überlegt es sich dann anders und geht dann doch im Weinberg knuffen.

Es ist bequem, schön zu schwätzen und die Anerkennung dafür einzuheimsen und sich dann, wenn Handeln gefragt ist, vom Acker zu schleichen. Wasser predigen und Wein trinken - so in etwa.

Die Schönschwätzer müssen jedoch aufpassen. Wer immer wieder selbst gesetzte Ziele verfehlt oder aufgibt, wenn die Bequemlichkeitszone verlassen wird, dessen Willenskraft geht vor die Hunde. Die seelische Kraft, ambitionierte Ziele zu packen, muss wie ein Muskel trainiert werden. SportlerInnen wissen das: wer immer wieder Trainingsziele verpasst, wird auch im Wettkampf zu früh aufgeben und sich nicht wirklich durch die Mitte bis an die Spitze vorquälen können.

Auch im Teambuilding werden oft rhetorische Strohfeuer entfacht, die ohne Konsequenzen bleiben. Was bringt es, über das Richtige zu reden, ohne es zu tun. Beim Schafe Hüten - Teambuilding ist das völlig anders. Das Ganze Wissen bringt nichts, wenn es nicht auch umgesetzt wird. Sonst büxen nämlich die Schafe aus und man muss die Wiese nochmals hoch und runter laufen.

Einmal waren zwei Gruppen beim Hüten. Die eine Gruppe tat es, die andere schaute zu und empfand große “Schafefreude”, wenn den Kolleginnen und Kollegen die Schafe durchbrannten. Die BeobachterInnen erkannten genau, wo der Überblick verloren ging, wer wie falsch stand und wo die Lücken waren. Als man dann selbst dran war, machte man genau dieselben Fehler, die man eben noch so treffend analysiert hatte.

Das Schöne daran war: irgendwann wurden Erkenntnis und Handeln in Übereinstimmung gebracht. Denn Teambuilding mit Tieren ist Action orientiert und bevor man die 1000 Schafe nicht ans Ziel gebracht hat, gibt es kein kühles Flens. Wenn man es aber einmal geschafft hat, ist der Damm gebrochen und es klappt auch im Alltag. So sagen es die TeilnehmerInnen.

Beziehungsarbeit im Team

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Erfolg heißt einmal mehr aufstehen als hinfallen (Winston Churchill).

Von nichts kommt nichts. Das gilt auch für das Teambuilding. Damit ein Team reibungslos an einem Strang zieht, braucht es eben auch eine Aus-Zeit für Beziehungsarbeit. Viele glauben ein Team sei ein Selbstläufer.

Eine persönliche Beziehung ist kein Selbstläufer. Und die vielen Beziehungen in einem Team brauchen eben auch Pflege. Das ist Arbeit. Wenn es hinter der Fassade brodelt, leiden irgendwann auch die Ergebnisse.

Wenn der Begriff Teambuilding fällt, stellen sich bei manchen schon die Nackenhaare auf. Weihnachtsfeier, Floss bauen… alles schon gehabt. Teambuilding durch Powerpoint ist stocksteif.

Beim Teambuilding mit Tieren sind viele TeilnehmerInnen anfangs auch reserviert. Aber meistens nur wenige Minuten lang. Die Begegnung mit Tieren und der Natur lässt uns Menschen zu uns kommen. Ohne die pausenlose digitale Konfusion und Überforderung können sich Gehirn und Seele entspannen und damit eigentlich auch erst optimal funktionieren. 1000 Schafe haben daher einfach einen beruhigenden Einfluss.

So manche Gruppe kommt mit vielen hundert Schafen euphorisiert wie auf Drogen aus dem Wald raus.

Team Building 2019: High Tech High Touch und a la Carte

In einem mittlerweile reifen und hart umkämpften Markt müssen sich die Teambuilding-Anbieter ständig neu erfinden. Und die Digitalisierung erfasst natürlich auch das Teambuilding und krempelt diesen Dienstleistungszweig um. Doch der breite Strom des Megatrends Digitalisierung, der unser Arbeiten und Leben in wenigen Jahren so rasant verändert hat, treibt auch einen Gegentrend an. So wie das Meer Dinge ans Land spült und in der Gegenbewegung, der so genannten Unterströmung, unachtsame und unwissende Menschen aufs offene Meer hinausziehen kann.

Die Logik des Wechselspiels zwischen Trend und Gegentrend liegt auf der Hand: Die Produzenten und Konsumenten von immer mehr Daten sehnen sich nach einem Ausgleich zum digitalen Overkill. Nachbars Kirschen schmecken immer besser. John Naisbitt prägte den Begriff von High Tech High Touch. Die Virtual Reality Zeitreise, die Flugsimulation im Trainings-Center der Lufthansa, das Meeting mit Echtzeit-Umfrage oder das Drohnen steigen lassen hat als High Touch-Entsprechung die Wiederentdeckung der Natur und die Sehnsucht nach Wellness und Entspannung auch im Team Building. Stichworte sind Schafe Hüten als Team Building oder auch das Waldbaden.

Das Teambuilding-Konzept, das in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts aus den USA nach Europa gelangte, ist inzwischen auch in den Schwellenländern Asiens, Afrikas und Südamerikas angekommen. Doch die anspruchsvolle Kundschaft erwartet heute personalisierte und persönliche Dienstleistungen a la Carte. Und Dienstleistung kommt von Dienen, wobei auch der Ton die Musik macht. Es kommt eben nicht nur auf die Erfüllung von Kundenwünschen an, sondern auch wie man dies macht.

Für die Unternehmen ist das Teambuilding eine kreative Atempause für Mitarbeiter sowie Brückenbau. Menschen, die oft unter hohem Druck gemeinsam immer produktiver sein sollen, brauchen auch Zeit, um Beziehungen untereinander zu entwickeln und zu erneuern. Die Abstraktion oder Virtualisierung unseres Arbeitens macht dies notwendiger denn je zuvor. Als vor dem Computerzeitalter noch reale Aktenstapel in einem realen Büro heruntergearbeitet wurden, konnte man noch sehen, wer wahrscheinlich besonders beansprucht war. “Dann kam jemand rüber und sagte, gib mal ab!” Heute sind Arbeit und Arbeitsbelastung oft nicht mehr sichtbar und somit auch nicht ohne weiteres teilbar.

Das Spielerische im Teambuilding ist oft ein Spiegel der tatsächlichen Gegebenheiten on the job. Über das Spiel können persönliche Denkanstöße gegeben und Verhaltensänderungen initiiert werden - von hinten durch die Schulter mitten ins Herz.

Die Grüne Welle und der Nachhaltigkeitsgedanke erreichen natürlich auch das Teambuilding-Business. Natur ja, aber bitte mit Bequemlichkeit und Luxus wie beim Glamping (Glamorous + Camping). Nachdem man die Herde Schafe von A nach B geführt hat und die Viecher sicher auf der Weide eingezäunt sind, dann darf es auch ein eiskaltes Bier sein.

Michel Vankerkem, Professor für Dienstleistungen und Innovationsmanagement von der belgischen Universität, betrachtet das Teambuilding als Kraft, die Innovation schafft: “Das Teambuilding ist ein Element des globalen Managements des Unternehmens. Wenn es zum Ziel hat, die unterschiedlichen Mitarbeiter zusammenzubringen, dann stärkt es Ideen, Kreativität und Innovation.”


Dieser Blogbetrag wurde inspiriert von einem Artikel im französischen Economist vom 16. Mai 2019